Rund 140 Gäste folgten der Einladung, um einen bewegenden Abend zu erleben. Der Film des Regisseurs Günter Roggenhofer, der persönlich anwesend war, schildert über sieben Jahre hinweg den Verlauf der Demenzerkrankung seiner Mutter und das Leben seiner Familie, die aus dieser schwierigen Situation eine inspirierende Erfahrung gemacht hat.
Der Aufsichtsratsvorsitzende des WPA, Ralf Rasch, eröffnete die Veranstaltung und betonte die Bedeutung, dass das Thema Demenz verstärkt ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden muss. Nach der Filmvorführung sprach Roggenhofer selbst über seine persönliche Motivation, den Film zu drehen: „Ich habe diesen Film nicht zur Verarbeitung der Diagnose in meinem persönlichen Umfeld gemacht, sondern weil es mir im Laufe der Jahre zu einer Herzensangelegenheit geworden ist“, erklärte er.
Eine Zuschauerin zeigte sich tief bewegt und sagte: „Der Film und die positiven Worte des Regisseurs haben mir sehr viel Mut gegeben. Sollte ich je in eine ähnliche Situation kommen, werde ich mich immer an die optimistische Einstellung der Roggenhofers erinnern.“
Roggenhofer begleitete seine Mutter über viele Jahre hinweg und schilderte, wie wichtig es ihm sei, durch seine Arbeit Betroffenen Mut zu machen. Zusammen mit seiner Frau besucht er regelmäßig Vorführungen und sucht den Austausch mit dem Publikum.
Neben der Filmvorführung zog auch die Eröffnung der Fotoausstellung „Märchenhafte Momente“ viel Aufmerksamkeit auf sich. Die Ausstellung, die im Rahmen der Woche der Demenz 2024 unter dem Motto „Demenz – Gemeinsam. Mutig. Leben.“ entstand, zeigt Seniorinnen und Senioren der stationären Pflege in kreativen Märcheninszenierungen. Die 15 Fotografien, von „Der Froschkönig“ bis „Frau Holle“, versprühten Lebensfreude und wurden von den Zuschauern begeistert bewundert. Die Fotografin Susanne Päckert und das Team der Sozialen Betreuung führten das Projekt mit viel Hingabe und schufen emotionale Einblicke in das Leben mit Demenz. Möglich gemacht wurde das Shooting und die Ausstellung durch die Förderung anlässlich der "Woche der Demenz Sachsen 2024" der Landesinitiative Demenz Sachsen e.V.
Der Abend begann entspannt im Außenbereich der Alten Brauerei, wo das schöne Wetter zu Gesprächen und einem gemütlichen Beisammensein bei einem Getränk einlud.
„Diagnose Demenz – Ein Schrecken ohne Gespenst“ hinterließ einen bleibenden Eindruck. Ohne die Herausforderungen der Krankheit zu verharmlosen vermittelt der Film die Botschaft, dass es erfüllend sein kann, einem Menschen in seiner letzten Lebensphase beizustehen. Die Veranstaltung stellte eindrucksvoll unter Beweis, wie wichtig es ist, das Thema Demenz offen anzusprechen und den Dialog zu suchen – eine Botschaft, die an diesem Abend von allen Beteiligten eindrucksvoll gelebt wurde.